Snoezelen

Was ist „Snoezelen“? 

Das Wort "Snoezelen" (snuzelen), oft auch Snoezeln geschrieben, ist eine Wortschöpfung von Jan Hulsegge und Ad Verheul, zwei Mitarbeitern des De Hartenberg Instituts in den Niederlanden, und wurde in den 70er Jahren aus den beiden niederländischen Verben "snuffelen" (schnüffeln, schnuppern) und "doezelen" (dösen, schlummern) zusammengesetzt. 

Snoezelen bedeutet, Zeit in einem kuscheligen, angenehm warmen Raum zu verbringen, bequem zu liegen oder zu sitzen, umgeben von sanften Klängen und Melodien und Lichteffekten. Mit bedarfsorientierten interaktiven Erfahrungs- und Entspannungsmodulen, die auf Körperwahrnehmung (propriozeptiv/vestibulär), Selbstbestimmung und Kommunikationsmöglichkeiten abgestimmt sind - und dem gezielt ausgewählten Angebot von Snoezeleneinheiten auf akustischer, visueller, gustatorischer, olfaktorischer und taktiler Ebene - werden Reize gesteuert und geordnet, Interessen geweckt, Erinnerungen hervor gerufen und Beziehungen gelenkt. Snoezelen soll immer ein Gefühl des Wohlbefindens erzeugen. Die ruhige Atmosphäre vermittelt ein Gefühl der Geborgenheit. Snoezelen dient der Verbesserung der sensitiven Wahrnehmung und der gleichzeitigen Entspannung.

Der Raum ist in der Regel mit verschiedenen Lichtquellen und Projektoren ausgestattet, die verschiedenartige visuelle Effekte erzeugen, wie Wassersäulen, eine Farbdrehscheibe, eine sich an der Raumdecke langsam drehende Spiegelkugel sowie eine bequeme Sitz- und Liegelandschaft. Der Snoezelenraum kann mit wohlriechenden Düften durchflutet werden. Bilder zum Träumen kommen in Verbindung mit ausgewählter Entspannungsmusik zum Einsatz.

Bei manchen Klienten ist aufgrund der fehlenden Lautsprache die Kommunikation von Gefühlen und Bedürfnissen schwierig und zeigt sich teilweise durch Signalverhalten. Daher ist der Einsatz von Hilfsmitteln der Unterstützten Kommunikation wichtig und erfolgt in individueller Form, zum Beispiel mit Gebärden, Talker / iPad und laminierten Symbolen.

Jeder Mensch hat individuelle Bedürfnisse und Vorlieben. Es ist wichtig, dass man beim Snoezelen darauf achtet und eingeht, was dem Klienten gefällt und guttut. So können Entspannung und Wahrnehmung optimal gestaltet werden. 

 

Es gilt das Prinzip der Freiwilligkeit – nach dem Motto: „Alles kann, nichts muss!“ (Ad Verheul)

 

Aus jeder geplanten Snoezeleneinheit kann spontan eine freie Snoezeleneinheit werden. Die Einheiten werden so gestaltet, dass sie, je nach mentaler und emotionaler Verfassung der Klienten, verändert oder verkürzt werden können, sodass jederzeit ein entsprechendes Angebot angepasst werden kann. Die individuellen Bedürfnisse können je nach Tagesform stärker oder schwächer ausgeprägt sein. Auch der emotionale Entwicklungsstand sollte mit berücksichtigt werden (z.B. nach SEED-Diagnostik). Die Aufmerksamkeitsspanne und Konzentrationsfähigkeit sind, je nach Klient, schwankend und können abhängig von verschiedenen Faktoren (Müdigkeit, Hunger, allgemeines Unwohlsein...) sein. Oft ist aufgrund der fehlenden Lautsprache die Kommunikation von Gefühlen schwierig und zeigt sich teilweise durch Signalverhalten (Abwenden der eigenen Person, Lautieren, deutliche Mimik (heruntergezogene Mundwinkel), Ohren zuhalten und Gegenstände wegschieben oder an der Kleidung ziehen). Daher ist der Einsatz von Hilfsmitteln der Unterstützten Kommunikation wichtig und erfolgt in individueller Form, zum Beispiel mit Gebärden (SIGNdigital), Talker / iPad (MetaTalk) und laminierten Symbolen (METACOM). 

Eine enge Interaktion und Beobachtung sowie eine gute Interpretation der Stimmungslage, sind in jeder Einheit sehr wertvoll. Mit einer guten Wahrnehmung der Gefühlslage profitieren Ihre Klienten immens davon. Oft werden Freude und Begeisterung durch Lautieren und Wedeln mit den Armen gezeigt und oft ist Nähe sehr wichtig und wird durch engen Körperkontakt eingefordert. Dabei helfen auch propriozeptive Angebote, bei denen Körpergrenzen gespürt werden, sowie ständiger Körperkontakt, um zur Ruhe zu kommen und sich zu konzentrieren. 

Das Verständnis für Informationen, Mitteilungen, Fragen sowie Aufgaben findet vermehrt auf einer anderen Ebene statt und ist an konkrete und anschauliche (vor allem auf der visuellen und handlungsorientierten Ebene) sowie an erfahrbare Bezüge gebunden und viele Klienten benötigen stets Begleitung und Unterstützung bei allen lebenspraktischen Anforderungen. Daher sind Snoezeleneinheiten mit taktilen, kognitiven, visuellen und olfaktorischen Wahrnehmungsmöglichkeiten sehr geeignet, verbunden mit der Möglichkeit zur Entspannung und damit dem Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Musik und die entsprechend gestaltete Umgebung spielen dabei eine große Rolle.
 

Auf die Hintergründe, Grundlagen und Möglichkeiten gehe ich im ersten Informationsgespräch ein und stelle mein Angebot vor. Dies findet online statt und ist für Sie unverbindlich. Nehmen Sie Kontakt mit mir auf und vereinbaren Sie einen Termin. Weitere Online- oder Präsenztermine können danach individuell vereinbart werden.

Zusammen mit Ihnen plane ich die Umsetzung in Ihrer Einrichtung oder im privaten Bereich und schaue mir vor Ort Ihre Räumlichkeiten an. 

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